Das Pellerhaus war bis zu
seiner Zerstörung im Zweiten Weltkrieg eines der imposantesten
Gebäude
Nürnbergs
und weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt.
Nach vielen Jahren
Schattendasein wird das Pellerhaus durch die Rekonstruktion des
Innenhofs
wieder
in den Blickpunkt gerückt.
Ein Stein gab den Anstoß
dazu. Genau gesprochen waren es vier originalgetreu rekonstruierte
Sandsteinquader
des Hofes, die der Steinmetz Harald Pollmann der Stadt
Nürnberg
im Jahr 2005 zum vierhundertsten Geburtstag
des Pellerhauses schenkte, verbunden
allerdings mit der Bitte, diese in die Hoffassade einfügen zu
lassen.
Am 24.10.2008 wurde die
Grundsteinlegung zur Rekonstruktion des Hofes begangen.
Über diese Ereignisse wurde
ausführlich in den Medien berichtet und die Frage in den Raum
gestellt,
ob es
erlaubt sei, den im Zweiten Weltkrieg stark beschädigten
Pellerhof, der hinter
dem 1957 wiedererstellten
Vorderhaus liegt, nach über 60 Jahren zu
rekonstruieren.
Hiermit erscheint nun die
erste umfassende Darstellung über das Pellerhaus in
Nürnberg seit 1934.
Das vorliegende Buch ist eine
kleine Kultur- und Architekturgeschichte Nürnbergs und ein
Beitrag zur
Diskussion
über die Rekonstruktion historischer Bauwerke.
Baubeginn
1602 – Das
alte Pellerhaus Swetje Bolduan
Der einzigartige
Renaissancebau verzauberte über Jahrhunderte mit seiner Pracht
und seinem Glanz
die Betrachter und wird bis heute in vielen kunsthistorischen Abrissen
als eines
der bedeutendsten
Zeugnisse deutscher Renaissancearchitektur aufgeführt. Swetje
Bolduan stellt in ihrem Beitrag den
Bauherren Martin Peller und seinen
Schwiegervater Bartholomäus Viatis, die von
Nachbarschaftsstreitigkeiten
bestimmte Baugeschichte und die Innen- und Außengestaltung
des historisschen
Pellerhauses dar.
Wiederaufbau 1957 – Das
neue Pellerhaus Herbert May, Nikolaus Bencker
Nach der starken Zerstörung
im Zweiten Weltkrieg, stand man vor der Entscheidung, wie der
Wiederaufbau zu
erfolgen hätte. Sollte man das Renaissancegebäude
wieder in der alten Form
restaurieren, sollte man völlig neu bauen oder alte und neue
Elemente
verknüpfen. Diese Diskussion,
die
Ausschreibung und die Architektenentwürfe stehen im
Mittelpunkt des Beitrags
von Herrn May.
Herr Bencker widmet sich den architektonischen Details des neuen
Pellerhauses, einem typischen
Bau im Stil der 50-er Jahre.
Rekonstruktion Hof 2008 Harald Pollmann
Wieder in den Mittelpunkt der
Öffentlichkeit gerückt wurde das Pellerhaus durch die
Steinspende
von Harald
Pollmann. Er ist unser vierter Autor und befasst sich mit dem
Wiederaufbau nach
dem
Krieg aus einem etwas anderen Blickwinkel. Er
geht zudem auf die Bausituation der Hofruine ein
sowie auf die lebhafte
Diskussion über den Wiederaufbau des Innenhofs. Mit der
einstimmigen
Entscheidung des Nürnberger Stadtrats für die
Rekonstruktion wird der Hof in
seiner alten Pracht
wieder erstehen.